Die Häutung des Himmels
für sieben Instrumente
Mitschnitt der Uraufführung durch das Ensemble Modern, Witten 2017
Entstehungsjahr:
2016
Spieldauer:
ca. 11'
Verleger:
Detaillierte Besetzung:
Flöte (auch Piccolo), Oboe, Klarinette (auch Bassklarinette), Horn, Posaune, Fernschlagzeug und Kontrabass
Programmhefttext:
Die Häutung des Himmels ist ein komplexer Vorgang, den man keinesfalls dem gewöhnlichen Abdecker überlassen sollte. Ists bei einem normalen Säugetier nämlich mit drei Schichten getan – Epidermis, Corium und Subcutis –, so verhüllt sich der Himmel hinter sage und schreibe neunhundertneunundneunzig Häuten! Und glaubt nicht, die könnte man einfach so mit dem Küchenmesser abschaben! Jede Haut braucht ihre eigene Technik. Während man die Epicaelis noch ganz einfach mit der Singenden Säge zerlegt, wird die Kryptourania plejadica erst vom minutenlangen Tumultus der Tympani zermürbt; für die Polynekrosa Magellani brauchts letale Dosen der »G'strychnen zyambali« (piattiarco toxico), und die Subgehenna centralis bezwingt man allein durch den fürchterlichsten aller Dämonen: Flex-A-Ton!!!! — Nun, glücklicherweise bleibt in unseren zivilisierten Zeiten das Publikum in sicherer Entfernung vom Gemetzel. Mag es in den Lüften noch so krachen und donnern: wir sitzen behaglich im Fauteuil und lauschen der bezaubernden Melodey von Hoboe und Clariné... und dennoch: geläng es, dem Himmel auch nur die allerunterste Haut zu entreißen: der ganze Saal wär auf der Stelle tot! Welch Glück für euch, dass ich kein besserer Komponist bin...
Rezensionen:
…grelle, ins Surreale und leicht Trashige driftende Welt, der der Komponist noch einen reizvollen Text mitgab…
Frankfurter Rundschau, 9. Mai 2017
Blick in die Partitur (mit exakter Besetzung und Legende):
Blick in die Partitur (mit exakter Besetzung und Legende)